Prix Retina: Bisherige Preisträger

2022

2022 Geteilter Preis: Naïg Chenais (Université de Lausanne und Paris) / Markus Masek (Department of Molecular Life Sciences, University of Zurich)

Die Preisträgerin des Prix Retina 2022, Dr. Naig Chenais, publizierte eine Arbeit über ein Retina-Implantat mit zwei innovativen Eigenschaften: Es ist flexibel und damit aufrollbar, und es erhält seine Energie aus Photovoltaik. Die Bildauflösung ist hiermit wesentlich höher als die bisheriger Implantate.

Wie laufen die einzelnen Schritte ab, über welche eine Genmutation letzten Endes in eine Retinadegeneration
führt? Die Arbeit von Dr. Markus Masek führt näher an Antworten. 

Für den Prix Retina 2022 konnte sich die Jury dieses Jahr zwischen zwei hervorragenden Arbeiten nicht entscheiden, sodass der Preis geteilt wurde. Die Preisträgerin Dr. Naïg Chenais (Lausanne und Paris) stellte einen neuen, vielversprechenden Ansatz für ein Retina-Implantat vor. Preisträger Markus Masek (Zürich) kam einer Antwort zur Frage näher, warum eine bestimmte Genmutation letzten Endes in eine Retinadegeneration mündet.

Der Prix Retina ist ein Preis der SVRG für publizierte Arbeiten junger Forschender in der Schweiz oder Schweizer Nationalität auf dem Gebiet der Augenheilkunde und benachbarter Wissenschaften. Das Preisgeld von CHF 15 000 konnte die SVRG seit 2015 regelmässig ausloben, Sponsor ist von Anfang an ­Novartis Pharma (Schweiz) AG.
PhD-Student Markus Masek vom Institut für medizinische Genetik in Schlieren (Labor Prof. Ruxandra Bachmann-Gagescu) und Department of Molecular Life Sciences, University of Zurich (Prof. Stephan Neuhauss, der diesjährige Vogt-Preisträger), befasst sich mit Ziliopathien, worunter auch das Bardet-Biedl-Syndrom (BBS) zählt. Unter den Mutationen bei BBS ist am häufigsten das Genprodukt BBS1-Protein betroffen.

Der Preisträger wies nach, dass der Ausfall des Gens die Entwicklung der Photorezeptoren nicht stört, dass aber das fehlende Protein Auswirkungen auf die Proteom- und auf die Lipidom-Stabilität (Zusammensetzung der Proteine und Lipide) im Photorezeptor hat. Zunächst akkumulieren Proteine, was sich wiederum auf Membranlipide auswirkt. Der Cholesteringehalt steigt an. Dieser Befund kann zur Antwort auf die Frage beitragen, warum die Genmutation eine Degeneration der Photorezeptoren bewirkt. Die Arbeit erschien im März 2022 in Nature Communications.

Masek M, Etard C, Hofmann C, Hülsmeier AJ, Zang J, Takamiya M, Gesemann M, Neuhauss SCF, Hornemann T, Strähle U, Bachmann-Gagescu R. Loss of the Bardet-Biedl protein Bbs1 alters photoreceptor outer segment protein and lipid composition. Nat Commun. 2022 Mar 11;13(1):1282.

Neurowissenschaftlerin Naïg Chenais, PhD, erarbeitete ihre Publikation am Laboratoire de Neuroengineering, Center for Neuroprosthetics (Institute of Bioengineering, School of Engineering) der École polytechnique fédérale de Lausanne, und ist jetzt Postdoctoral Fellow am Institut de la Vision in Paris. Ihre Arbeit könnte ein Problem der bisherigen künstlichen Retina-Implantate aus dem Weg räumen: Das neue, rollbare Implantat bedarf einer kleineren Inzision als bisherige Implantate, es enthält Photovoltaikzellen und braucht daher weder eine Stromquelle noch entsprechende Kabel. Die Auflösung von 10 000 Pixeln entspricht in etwa der Auflösung der peripheren Retina, das Gesichtsfeld ist mit 46° mindestens doppelt so gross wie das der bisher erhältlichen Implantate. •

Chenais NAL, Airaghi Leccardi MJI, Ghezzi D. Naturalistic spatiotemporal modulation of epiretinal stimulation increases the response persistence of retinal ganglion cell. J Neural Eng. 2021 Feb 22;18(1). doi: 10.1088/1741-2552/abcd6f. PMID: 33232947.

2021

Benedetta Franceschiello, Lorenzo di Sopra et al. Hôpital Jules-Gonin / Asile des Aveugles / Université de Lausanne

3-Dimensional magnetic resonance imaging of the freely moving human eye (Neurobiol 2020) 

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2020

Thomas Kurmann, ARTORG Center for Biomedical Engineering Research an der Universität Bern

Kurmann T, Yu S, Márquez-Neila P, Ebneter A, Zinkernagel M, Munk MR, Wolf S, Sznitman R. Expert-level Automated Biomarker Identification in Optical Coherence Tomography Scans. Sci Rep. 2019 Sep 19;9(1):13605. doi: 10.1038/s41598-019-49740-7. (open access)

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2019

Tatiana Fountoukidou, PhD-Studentin an der Universität Bern und dem ARTORG Center for Biomedical Engineering Research/ Ophthalmic Technology.

Fountoukidou T, Raisin PR, Sznitman R, Wolf S. Motion-invariant SRT treatment detection from direct M-scan OCT imaging. International Journal of Computer Assisted Radiology and Surgery, 13(5), S. 683–691.

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2018

PD Dr. Dr. Marion R. Munk, Inselspital Bern

Munk MR, Arendt P, Yu S, Ceklic L, Huf W, Ebneter A, Wolf S, Zinkernagel MS. The Impact of the Vitreomacular Interface in Neovascular Age-Related Macular Degeneration in a Treat-and-Extend Regimen with Exit Strategy. Ophthalmol Retina, April 2018; 2:4;288–294.

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2017

Dr. Alejandra Daruich Matet, Hôpital Jules-Gonin in Lausanne für das Paper

Daruich A, Moulin AL, Tran HV, Matet A, Munier FL. Subfoveal nodule in Coats› disease. Retina 2017 Aug;37(8):1591-1598. 

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2016

Kategorie "Beste experimentelle Arbeit"

Dr Hoai Viet Tran, Hôpital Jules-Gonin à Lausanne, und Dr. Desirée von Alpen, Institut de Recherche en Ophtalmologie à Sion als gleichberechtigte Erstautoren der Publikation

Differential dimerization of variants linked to enhanced S-cone sensitivity syndrome (ESCS) located in the NR2E3 ligand-binding domain. 

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Kategorie "Beste klinische Studie"

Dr. Andreas Ebeneter, Inselspital Bern

für die Publikation Prognostic significance of foveal capillary drop-out and previous panretinal photocoagulation for diabetic macular oedema treated with ranibizumab.

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2015

Dr. Christina Giannou, Hôpital Jules-Gonin in Lausanne

Gianniou C, Dirani A, Ferrini W, Marchionno L, Decugis D, Deli A, Ambresin A, Mantel I. Twoyear outcome of an observe-and-plan regimen for neovascular age-related macular degeneration: how to alleviate the clinical burden with maintained functional results. Eye (Lond) 2015 Mar;29(3):450-1. 

(In 2015 wurde der Preis in Verantwortung von Novartis vergeben, unter Mitarbeit der SVRG).

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