In der Schweiz sind rund 500’000 Personen von Diabetes betroffen. Etwa ein Drittel der Patienten entwickelt Folgekomplikationen in der Form einer Diabetischen Retinopathie (DR). Die DR verläuft lange symptomfrei und kann doch zur Erblindung führen. Daher sind regelmässige Augenkontrollen alle ein bis zwei Jahre wichtig.
Um die Versorgungsgrundlage bei Nachfolgeerkrankungen des diabetischen Auges zu verbessern, wurde ein Überweisungsformular entwickelt, das den Informationsaustausch zwischen Hausärzten/-innen, Diabetologen/- innen und Ophthalmologen/-innen bei Erstüberweisungen und Folgekontrollen standardisiert und elektronisch gestützt vereinfacht.
Der Inhalt wurde durch eine Projektgruppe der SOG/SVRG in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Diabetologie und Endokrinologie definiert.
Das Überweisungsformular ist in Papierform, als PDF- oder Word-Version verfügbar.
Wir freuen uns, wenn Ihnen das Überweisungsformular Ihre tägliche Arbeit erleichtern kann.
Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft (SOG) Swiss VitreoRetinal Group (SVRG)
Dr. med. Corina Lang Leitende Ärztin Augenklinik KSSG, Vorstandsmitglied der SVRG
Dr. med. Sami Hayek, Augenärzte Belvista Luzern, Belegarzt Augenklinik LUKS, Mitglied der SVRG
Dr. med. Theo Signer Chefarzt Vista Klinik, Mitglied der SOG/SVRG/BSOC
Download interaktive Version
Bestellungen für Block, je 50 Blatt: ueberweisungsformular(at)sto.ch
Hier zur Termin-Übersicht. Veranstaltungsmeldungen sind willkommen. Bitte richten Sie diese an Frau Ulrike Bräunig, u.novotny faCHverlag.
40. Annual Meeting, American Society of Retina Specialists ASRS
New York, 13. – 16.07.2022
Hamburg, 01. – 04.09.2022
AAO Retina Reimagined: Retina Subspecialty Day
Chicago, 30.09. – 01.10.2022
Die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie retinaler Arterienverschlüsse der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft DOG, des Berufsverbandes der Augenärzte in Deutschland BVA und der Retinologischen Gesellschaft (Deutschland) liegt in einer aktualisierten Form vor (Oktober 2022)..
Download über diesen Link.
Der RetinAward, ein Förderpreis der Swiss VitreoRetinal Group (SVRG) für junge Forschende in der Schweiz auf dem Gebiet der Augenheilkunde, wurde dieses Jahr zum 8. Mal verliehen. Er dient der Förderung eines Forschungsprojektes und ist im Jahr 2022 mit CHF 30'000 dotiert. Am Swiss Retina Update 2022, 4. November in Zürich, konnte Dr. Beatrice Steiner, Bern, diesen Award für ihr Projekt entgegennehmen.
Seit 2015 unterstützt der Sponsor Bayer (Schweiz) AG den Preis. Honoriert wird eine Forschungsarbeit der Gebiete Medical Retina, vitreoretinale Chirurgie oder retinologische Grundlagenforschung.
Die diesjährige Preisträgerin Dr. Beatrice Steiner überzeugte mit ihrem Projekt «Lipid metabolism in murine photoreceptors». Photorezeptoren gehören zu den metabolisch aktivsten Zellen im Körper und bedürfen daher einer konstanten Versorgung mit Energie. Glucose ist der wichtigste Energieträger für diese hochspezialisierten Zellen, und ihr Metabolismus im Photorezeptor ist schon intensiv untersucht. Noch relativ unbekannt dagegen ist der Lipidmetabolismus. Hier möchte die Arbeitsgruppe der Abteilung für Augenheilkunde (Inselspital) der Universität Bern mehr Kenntnisse gewinnen.
Am nächsten Swiss Retina Update (Termin wird bekannt gegeben) wird sie die Ergebnisse ihres Projekts vorstellen.
Ausschreibung RetinAward 2023
Erfreulicherweise wird der Preis auch in 2023 ausgeschrieben. Dank der Tatsache, dass neu drei Sponsoren zusammenspannen (Bayer Schweiz AG, Novartis und Roche Pharma), können Projekte neu in zwei Kategorien unterstützt werden, je eines in der klinischen Forschung und eines im experimentellen Bereich. Pro Kategorie beträgt das Preisgeld CHF 20'000 zur Verwendung für das Forschungsvorhaben.
Die Jury beurteilt die Projekte nach folgenden Kriterien:
• Relevanz in der Klinik für Arzt und Patienten
• Bei experimentellen Projekten Potenzial für die Durchführung von anschliessenden klinischen Projekten
• Innovationsgrad der Projekte
Arbeiten können per sofort zur Teilnahme eingereicht werden, direkt an den Präsidenten der Jury, Prof. Christian Prünte:
Einreichungen werden berücksichtigt bis 31. Januar 2023.
Teilnahmebedingungen: www.svrg.info/awards
Zahlreiche Studien zum Port Delivery System (Susvimo) wurden an den internationalen Kongressen im Spätsommer und Herbst vorgestellt.
Im Oktober informierte der Hersteller über einen freiwilligen Recall. Patienten mit bestehendem Port-System können weiter Refills erhalten.
Photodynamic therapy (PDT) with verteporfin (Visudyne®) is a first-choice treatment or a major treatment option for chronic serous chorioretinopathy, polypoidal choroidal vasculopathy, choroidal hemangioma, and more ophthalmic indications. For over one year, the availability has been dramatically reduced. International retina experts summarize the results of a poll to assess the consequences of this shortage. Altogether, the shortage "may have resulted in significant and irreversible vision loss," the authors state.
They present the alternative strategies that colleagues have implemented: Reducing the verteporfin dosage per patient, allocating the available vials by a centralized system, and using alternative treatment strategies. The authors request the involved stakeholders develop strategies to prevent future medication shortages regarding verteporfin and other essential medications for ophthalmic use.
The EMA sheet provides some details of the shortage: All regions / states which market verteporfin are equally affected; the reason for the shortage is a reduction of the manufacturing capacities; production has been restored, but the shortage will continue through 2023; verteporfin use is often off-label-use, wherever possible, alternative therapies should be employed.
Die Website von Retina Suisse führt neben vielem anderem Wissenswerten auch auf, für welche Studien aktuell Teilnehmer*innen gesucht werden.
Im September 2022 sind dies:
Beobachtungsstudie zum natürlichen Verlauf des M. Stargardt
Studie zum natürlichen Verlauf bei Pseudoxanthoma elasticum
Beobachtungsstudie: Glaskörper-Untersuchungen bei Retinitis pigmentosa und anderen degenerativen Netzhauterkrankungen
Hier finden Sie die Teilnahmebedingungen (Website der Retina Suisse) und Kontaktdaten
Beispiel: Studie Pro-PXE (Progression Rate of Pseudoxanthoma Elasticum-associated Choroidal and Retinal Degeneration): Um mehr Kenntnisse zum natürlichen Verlauf von Pseudoxanthoma elasticum (PXE) zu gewinnen, soll die Studie einen systematischen Vergleich von neuen Sehfunktionstests sowie neuen augenheilkundlichen Bildgebungsverfahren anstellen. Daraus könnten sich geeignete Endpunkte für künftige klinische Studien zu möglichen Medikamenten ergeben. Derzeit werden die aktuell in Erprobung befindlichen Medikamenten für die Therapie von PXE anhand von einer Computertomographie (CT)-Bildgebung der Arterien beurteilt. Möglicherweise eignen sich allerdings andere augenheilkundliche Untersuchungsmethoden zur direkten Funktionstestung und Bildgebung von Nervengewebe besser, um den frühen Krankheitsverlauf zu dokumentieren. Die Studie soll hierzu mehr Erkenntnisse liefern. Vier Untersuchungen verteilen sich über 24 Monate; die Termine nehmen jeweils (mit Pausen) etwa 4 bis 5 Stunden in Anspruch.
Nach Swissmedic-Zulassung erhält Faricimab (Vabysmo, Roche) für die Behandlung der exsudativen (feuchten) altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) oder eines Visusverlustes durch ein diabetisches Makulaödem (DME) auch die Aufnahme in die Spezialitätenliste.
Es besteht eine Limitatio:
VABYSMO darf ausschliesslich durch qualifizierte Ophthalmologen der A-, B- und C-Zentren/Kliniken (gemäss der Liste der Weiterbildungszentren der FMH [www.siwf-register.ch]) zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) angewendet werden.
Ausnahmeregelung:
Die Ausbildungskliniken A, B und C sind berechtigt, mit niedergelassenen Ophthalmologen zu kooperieren, um eine patientennahe Versorgung zu gewährleisten. Die Kooperation geschieht auf einvernehmlicher Basis zwischen beiden Partnern und gemäss folgenden Bedingungen:
a) Die Ausbildungsklinik führt die Erstuntersuchung oder die Bestätigung der Diagnose durch. Dies muss für die Krankenkassen belegt werden.
b) Bei Einigung auf die zugelassenen Indikationen (AMD, DME) darf auch der niedergelassene Arzt den Patienten weiterbehandeln.
Die gleichzeitige Behandlung beider Augen eines Patienten bedarf der Bewilligung des Krankenversicherers nach vorgängiger Konsultation des Vertrauensarztes.
Am 40. Jahreskongress der American Society of Retinal Specialists (ASRS; 14. - 16. Juli, New York) berichtete Dr. Arshad Khanani, Reno / Nevada, Ergebnisse von TENAYA und LUCERNE, den Phase-III-Studien zu neovaskulärer AMD mit Faricimab. Er präsentierte die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit über gut zwei Jahre (112 Wochen). Ab Woche 60 wurden Patienten im Faricimab-Arm mit dem sogenannten PTI-Approach behandelt, einen Treat-and-Extend-Regime.
Im Mai 2022 publizierten die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die Retinologische Gesellschaft (RG) und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) unter Federführung von Prof. Bernd Bertram eine Leitlinie zu Risikofaktoren und Prophylaxe der rhegmatogenen Amotio.
Hier zum Text der Leitlinie 045/025
Sie dient Augenärztinnen und Augenärzten als Hilfe zur Gestaltung der Diagnostik und der Auswahl möglicher Therapien, soll aber auch, laut Leitlinientext, betroffene Patientinnen und Patienten informieren, darüber hinaus auch andere medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften. In Deutschland richtet sie sich ebenso an gesundheitspolitische Einrichtungen und Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene, Kostenträger sowie die Öffentlichkeit.
ALK-001 ist ein oral applizierbares modifiziertes (deuterisiertes) Vitamin A, welches das Fortschreiten der retinalen Atrophie bei Morbus Stargardt wirkungsvoll verlangsamen kann. Dies zeigte die TEASE-Studie, die Prof. Hendrik Scholl, IOB (Institute for Clinical and Molecular Ophthalmology Basel), am ARVO-Kongress präsentierte.
Diese Option stellt damit erstmals eine therapeutische Möglichkeit dar, das Fortschreiten eines fortgeschrittenen M. Stargardt aufzuhalten. In der prospektiven doppelmaskierten plazebokontrollierten Zwei-Jahres-Multizenterstudie reduzierte sich das Fortschreiten atrophischer Retina-Areale um 28% pro Jahr.
Die Studie schloss 50 Patienten mit Stargardt I und gut abgrenzbaren atrophischen Arealen des RPE ein. Sie wurden 2:1 dem Verum- oder Plazeboarm zugewiesen; Patienten im Plazebo-Arm wurden im zweiten Jahr nochmals randomisiert mit Verum oder Plazebo weiter behandelt.
Studien hatten bereits positive Wirkungen einer Fenofibrat-Einnahme auf die Progression einer diabetischen Retinopathie erkennen lassen,1,2 aber die Ergebnisse waren zu wenig eindeutig, um in klare Empfehlungen zu münden. Eine grosse Kohortenstudie erweitert nun die Evidenz dafür, dass Fenofibrat die Progression einer nichtproliferativen diabetischen Retinopathie (NPDR) zu visusbedrohlichen Stadien und zur proliferativen diabetischen Retinopathie (PDR) signifikant vermindern kann.3
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Die Gentherapie Luxturna® mit dem Wirkstoff Voretigen Neparvovec wurde von Swissmedic im Februar 2020 zugelassen und folgte damit den Zulassungen durch die FDA für die USA im Dezember 2017 und durch die EMA für die Europäische Union im September 2018. Inzwischen ist Luxturna® auch in der Spezialitätenliste aufgenommen.
Das Public Summary Swiss PAR der Swissmedic zu Luxturna findet sich hier.
Voretigen Neparvovec enthält als modifiziertes Virus eine Kopie des RPE65-Gens. Die Behandlung kommt in Frage bei Erwachsenen oder Kindern mit einer erblichen Netzhautdystrophie, bei welcher eine biallelische Mutation des RPE65-Gens vorliegt; Voraussetzung ist der Nachweis dieser Mutation mithilfe eines Gentests. Eine weitere Voraussetzung besteht darin, dass noch ausreichend viele vitale Photorezeptoren vorliegen.
Die Behandlung, eine subretinale einmalige Einbringung mit prä- und postoperativem immunmodulatorischem Behandlungsplan, findet nur in hochspezialisierten Zentren (Universitätsaugenkliniken der Kategorie A1) statt, zunächst am Universitätsklinikum in Basel.